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Das Macht-Dreieck USA–Türkei–EU

Welche Rolle kann die EU künftig spielen?

Wie kann die EU in einer zunehmend multipolaren Welt bestehen, in der mächtige Staaten ihre Interessen immer rücksichtsloser durchsetzen? Kann sich die EU noch auf die USA verlassen? Wie ist die Türkei im Wettstreit der Großmächte positioniert und wie realistisch sind ihre Ambitionen? Das waren einige der Leitfragen bei unserer Veranstaltung zum Macht-Dreieck USA–Türkei–EU mit den Expert:innen Sinem Adar (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin), Reinhard Krumm (Friedrich-Ebert-Stiftung, Washington), Amanda Paul (European Policy Centre, Brüssel) und Ahmet Sözen (Eastern Mediterranean University, Famagusta) in der Wiener Urania am 13. Oktober. Die Diskussion wurde in englischer Sprache geführt.

Die EU an einer entscheidenden Weggabelung

Aus der Sicht von Ahmet Sözen fehlt es der EU an einer fundierten Strategie, wie sie mit den geänderten Rahmenbedingungen, insbesondere dem abnehmenden Interesse der USA an den transatlantischen Beziehungen, umgehen soll. Amanda Paul meinte, dass die EU endlich handeln müsse, um die eigene Zukunft gestalten zu können. Reinhard Krumm pflichtete dem bei, indem er die EU an einer entscheidenden Weggabelung sah. Noch zögen sich die USA nicht aus Europa zurück, aber man müsse darauf vorbereitet sein.

Ein weiteres Problem sah Amanda Paul darin, dass die EU ihre Werte nicht konsequent vertrete. Als Beispiele nannte sie den Krieg in Gaza und den Aufstieg der Rechten und extremen Rechten innerhalb der EU selbst.

Türkei besser positioniert

Die Türkei hingegen, so Sinem Adar, habe sich schon seit Langem auf die sich ändernde Weltordnung eingestellt und beanspruche eine führende Rolle in ihrer Nachbarschaft – dem östlichen Mittelmeerraum, der Schwarzmeerregion und dem Nahen Osten. Dabei komme es jedoch zu Spannungen mit der EU und insbesondere einzelnen Mitgliedstaaten wie Zypern, Griechenland und Frankreich. Daher würden die genannten Staaten die Teilnahme der Türkei an neuen Instrumenten und Finanzierungsmechanismen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik ablehnen – zum Ärger Ankaras. Nichtsdestoweniger profitiert die Türkei laut Ahmet Sözen vom multipolaren System, auf das sie sich vorbereitet habe.

Vienna Peace and Security Talks

Die Diskussion bildete den Höhepunkt der diesjährigen Ausgabe der Vienna Peace and Security Talks, die der Türkei als regionalem und geopolitischem Akteur gewidmet waren. Rund 40 Expert:innen aus dem In- und Ausland nahmen an dieser Konferenz teil, die vom Karl-Renner-Institut gemeinsam mit dem International Institute for Peace und dem FES Regionalbüro für Internationale Zusammenarbeit organisiert wurde.

 

Welcome

Sascha Obrecht
Director of the Karl-Renner-Institut, Vienna

Marylia Hushcha
Researcher and Project Manager, International Institute for Peace, Vienna

Discussants

Sinem Adar
Associate at the Centre for Applied Turkey Studies at SWP, Berlin

Reinhard Krumm
Director of the US and Canada office of the Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Washington DC

Amanda Paul
Deputy Head of the Europe in the World Programme at the European Policy Centre, Brussels

Ahmet Sözen
Professor of Political Science and International Relations at the Eastern Mediterranean University, Famagusta

Moderation

Christos Katsioulis
Head of FES Regional Office for International Cooperation, Vienna

 

Die Diskussion in englischer Sprache fand in Kooperation mit dem FES Regional Office for International Cooperation in Wien und dem International Institute for Peace (IIP) statt.

Projektleitung