Die Lage der russischen Zivilgesellschaft
Keine Frage: Es gibt in Russland nur wenige Proteste gegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine, und diese werden hart niedergeschlagen. Dennoch wird der Krieg bei weitem nicht von allen Russ:innen mitgetragen. Wie geht es den kritischen Proponent:innen und Aktivist:innen der russischen Zivilgesellschaft heute? Konnte je bzw. kann heute noch von einer funktionierenden Zivilgesellschaft in Russland gesprochen werden?
Zu diesen und vielen anderen Fragen waren am 19. Oktober 2022 drei russische, derzeit vor allem im Ausland tätige Wissenschafter:innen bzw. Aktivist:innen bei uns zu Gast: Olga Gushchina (Fernuniversität Hagen), Elena Lipilina (Russischer LGBT-Sportverband) und Greg Yudin (Soziologe, Moskau/Princeton). Sie sprachen über eine weitgehend entpolitisierte und apathische russische Gesellschaft, die prinzipiell die Führung im Kreml in dem unterstütze, was immer diese entscheide. Sie berichteten vom Exodus so vieler Angehöriger der Zivilgesellschaft ins Ausland. Sie forderten wesentlich mehr und gezieltere Unterstützung des Westens für bedrängte, verfolgte und zum Widerstand bereite Russ:innen ein. Und sie wiesen darauf hin, dass der Westen bzw. westliche Firmen immer noch Putin und sein Regime unterstützen.
Das Video ist in Kapitel unterteilt – einfach durch die Zeitleiste klicken!
Die Diskussion in englischer Sprache fand in Kooperation mit dem International Institute for Peace statt.
Welcome
Gerhard Marchl
Karl-Renner-Institut, European Politics
Discussants
Olga Gushchina
Guest Researcher at the Institute of Political Science in Hagen FernUniversity
Elena Lipilina
President of the Russian LGBT Sports Federation
Greg Yudin
Professor of Political Philosophy at Moscow School of Social and Economic Sciences & Visiting Research Scholar, Princeton University
Moderation
Stephanie Fenkart
Director of the International Institute for Peace (IIP), Vienna