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Nachruf: Margareta Kreimer

Mit großer Bestürzung haben wir vom Ableben unseres Jurymitglieds des Kurt Rothschild Preises, der Ökonomin Margareta Kreimer, erfahren.

Margareta arbeitete seit 2006 als Universitätsdozentin am Institut für Volkswirtschaftslehre an der Universität Graz. Sie entschied sich sehr früh – durchaus im Sinne Kurt Rothschilds – einen akademischen Weg einzuschlagen, der einem viel an Kraft, Anstrengung und vor allem Mut zum „Gegen den Strom Schwimmen“ abverlangt. Sie erforschte akribisch die zahlreichen Facetten der realen Lebenswelten von Frauen in einer von Diskriminierung und Ungleichheit geprägten ökonomischen Ordnung. Ihre Arbeiten zur Wirtschafts- und Sozialpolitik, Care-Ökonomie, zur Altersarmut von Frauen sowie zur Rolle der Frauen am Arbeitsmarkt generell sind herausragende Pionierleistungen – zum überwiegenden Teil in einer Zeit verfasst, als der ökonomische Mainstream omnipräsent war und alternativen Forschungsansätzen wenig Luft zum Atmen ließ.

Darüber hinaus war sie Sprecherin des Clusters Sozialpolitik und Verteilung im Forschungsnetzwerk “Heterogenität und Kohäsion” sowie in nationalen und internationalen Netzwerken wie ESPAnet (European Network for Social Policy Analysis), wobei sie stets versuchte, wissenschaftliches Arbeiten mit feministischem Engagement zu verbinden. So war sie seit 1994 Mitglied im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen (AKGL) der Karl-Franzens-Universität Graz. Für ihren Einsatz im Interesse der Gesellschaft und deren vermeintlich schwächste Glieder erhielt sie 2007 den Käthe-Leichter-Staatspreis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt.

Margareta war für viele von uns ein Vorbild. Ihre ungebrochene Zuversicht hat auch vielen – vor allem jungen – Frauen Mut gemacht. Sie wird uns sehr fehlen.

Helene Schuberth, im Namen der Jury des Kurt Rothschild Preises