Rotfunk #48 Lecture: Die Wiener Revolution – mit Gabriella Hauch
„Wir hätten so gern die ganze Welt beglückt“, schrieb Joseph Alexander Helfert 1898 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Wiener Revolution von 1848. Für die Wiener Historikerin Gabriella Hauch ist die Wiener Revolution von 1848 ein „geschichtspolitischer Traditionsknotenpunkt“, in dem sozialdemokratische, bürgerliche und liberale Strömungen ihre ideologischen und organisatorischen Wurzeln fanden. In ihrer Lecture beschreibt Hauch anschaulich das Revolutionsjahr mit all seinen Fortschritten und Rückschlägen und streicht dabei besonders die inneren Widersprüche hervor. Das Streben nach Freiheit, Gleichheit und Mitbestimmung stand spürbaren Differenzen entlang von Nationalität, Klasse und Geschlecht gegenüber. Dieser Widerspruch, so Hauch, stecke bis heute ungelöst als Stachel im Fleisch der bürgerlichen Moderne.