Rotfunk #47 Gespräch: Die Linke in Palästina – mit Thomas Schmidinger
Es ist eine Geschichte des Niedergangs. Mit dem Beginn des Britischen Mandats in Palästina 1920 entstanden dort unterschiedliche politische Strömungen. Darunter auch solche, die sich selbst als politisch links und gesellschaftsverändernd verstanden. Der Nahostexperte Thomas Schmidinger erklärt im Gespräch mit RI-Direktorin Maria Maltschnig die historischen Hintergründe, die internationalen Einflüsse und die fundamentalen Auseinandersetzungen über die politische Ausrichtung und die damit verbundenen Methoden der Linken in Palästina. Eine zentrale Frage war immer, wie stark die nationale Frage vor den gesellschaftlichen Veränderungsanspruch gestellt wird. Heute ist letzterer kaum mehr vorhanden und die linken Gruppierungen marginalisiert. In welche Richtung sich die aktuellen Proteste gegen die Hamas im Gazastreifen entwickeln können, ist offen. So lange der Krieg in Gaza andauert und es keine Perspektive auf Frieden gibt, ist ein Aufbau annähernd demokratischer Institutionen nicht denkbar, so Schmidinger.