Welt in Aufruhr
„Wir stürzen in eine neue Weltordnung“, so beschreibt der deutsche Politikwissenschafter Herfried Münkler kurz und prägnant die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sichtbar gewordenen globalen Verhältnisse. Mit „Welt in Aufruhr“ legt er nun seine geopolitischen Analysen des Ist-Zustands und ein Gedankenexperiment über ein mögliches Szenario für planvolles und zielgerichtetes Gestalten des Machtgefüges der nahen Zukunft vor. Ein neues System regionaler Einflusszonen, das von fünf Großmächten dominiert wird, beschreibt er in seinem Werk. Auf der demokratischen Seite sieht er die USA und Europa. Das autoritäre Gegenüber seien Russland und China. Die Rolle als „Zünglein an der Waage“ schreibt Münkler Indien zu. Alle diese Mächte werden schwierige Ordnungsaufgaben übernehmen müssen, um in der eigenen Einflusssphäre für Stabilität sorgen zu können und in einer prekären Welt voller Risken eine völlige Eskalation zu vermeiden. Das Buch spannt einen großen Bogen in der Geistesgeschichte auf, um große Bruchlinien der Gegenwart fassbar zu machen. Es ist ein wichtiger Beitrag dazu, neue Friedensordnungen zu entwickeln, die einer Welt im Aufruhr standhalten.