Verbesserungsvorschläge für das ukrainische Gesundheitssystem
Publikation in englischer Sprache
Dieser Policy Brief befasst sich mit der Zukunft des ukrainischen Gesundheitswesens und enthält zahlreiche Verbesserungsvorschläge. Das Papier stützt sich auf Interviews mit Expert:innen und qualitative Forschung. Es beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der ukrainischen Gesundheitsreform im Kontext von Krisen wie Krieg und der COVID-19-Pandemie und zeigt Wege für eine nachhaltige Reform auf.
Die Verfügbarkeit und Effektivität der Gesundheitsinfrastruktur sind sowohl für die unmittelbare humanitäre Hilfe als auch für die langfristige Erholung der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung – insbesondere in einem von Krieg betroffenen Land. Die russische Invasion hat das ohnehin fragile Gesundheitssystem der Ukraine enorm belastet und bereits bestehende Probleme wie Unterfinanzierung, begrenzte Kapazitäten und Fachkräftemangel weiter verschärft. Diese Situation macht gezielte Reformen und eine strategische Ressourcenverteilung erforderlich, um Zugänglichkeit und Widerstandsfähigkeit sicherzustellen.
Die Wiederaufbaubemühungen müssen die systemische Kleinteiligkeit des Gesundheitssystems in Angriff nehmen und verschiedene Akteur:innen wie internationale Geldgeber:innen, die Zivilgesellschaft und Gewerkschaften einbinden. Gleichzeitig sollte die langfristige Eigenständigkeit durch eine nachhaltige Finanzierung und geeignete Institutionen gefördert werden. Eine erfolgreiche Reform erfordert inklusive politische Entscheidungsprozesse, Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung sowie Investitionen in Infrastruktur und Personalkapazitäten, um den zukünftigen Bedarf der Ukraine decken zu können.
Olena Slobodian ist Soziologin mit Schwerpunkt Gesundheitssystem in der Ukraine.
“Progressive Ukraine Series”
Diese und fünf weitere Studien sind im Winter 2024/25 als “Progressive Ukraine Series“ erschienen. Es soll aufgezeigt werden, dass Sozialdemokrat:innen der Ukraine helfen können, eine resiliente und gerechtere Gesellschaft aufzubauen. Der nötige Wandel muss das Wohl aller Bürger:innen in den Vordergrund stellen und einen proaktiven Staat fördern, der den Sicherheitsbedürfnissen Rechnung trägt und gleichzeitig sozialen, industriellen und technologischen Fortschritt mit Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit in Einklang bringt.
Die Projektpartner:innen: Karl-Renner-Institut, Foundation for European Progressive Studies (FEPS), Friedrich-Ebert-Stiftung in der Ukraine, Amicus Europae (Polen), Kalevi Sorsa Foundation (Finnland), Foundation Max van der Stoel (Niederlande) und Fondation Jean Jaurès (Frankreich).