Publikation in englischer Sprache
“Progressive Ambition: how to shape Europe in the next decade” ist der fünfzehnte Band der Buchreihe des gleichnamigen Forschungsprogramms Next Left, das im Jahr 2009 vom Karl-Renner-Institut und der Foundation for European Progressive Studies (FEPS) ins Leben gerufen wurde und seit 2020 von Andreas Schieder, dem Vorsitzenden der SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament, geleitet wird. Am vorliegenden Buch haben vierzehn Wissenschafter:innen mitgearbeitet.
Angesichts des Beginns einer neuen Gesetzgebungsperiode nach den EU-Wahlen im Juni 2024 gewinnt die Frage, in welche Richtung sich die EU weiterentwickeln soll, zusätzlich an Bedeutung. Zu der Debatte über die langfristigen Visionen und Ambitionen für den europäischen Einigungsprozess will diese Next-Left-Publikation einen wichtigen progressiven und sozialdemokratischen Beitrag leisten. Sie enthält eine Mischung aus Vorschlägen für sofortige Maßnahmen und längerfristige Ideen, die das Potenzial haben, die Union zum Teil entscheidend zu verändern.
Im ersten Kapitel liegt der Fokus darauf, wie in turbulenten Zeiten eine fortschrittlich ausgerichtete Regierungsführung gestaltet werden und gelingen kann. Dabei werden innovative Politikansätze aus verschiedenen Teilen der Welt verglichen, darunter die sog. „Bidenomics“ in den USA. Hier kommt geradezu zwangsläufig die Frage der Finanzierbarkeit ins Spiel. Zudem zeigt Ania Skrzypek in ihrem Beitrag mögliche Wege auf, wie Mitte-links-Parteien die Oberhoheit in der (europa-)politischen Debatte gewinnen können.
Das zweite Kapitel mit dem Titel „Forging a resilient EU agenda“ geht der Frage nach, wie die dreifache (grüne, soziale und digitale) Transformation bewältigt werden kann. Beleuchtet wird hier unter anderem, wie die Prinzipien von Ermächtigung und Demokratie am Arbeitsplatz ausgebaut werden können und in Folge sozialer Fortschritt erzielt werden kann.
Das dritte und letzte Kapitel „Building viable coalitions for progress“ untersucht die Auswirkungen tiefgreifender Veränderungen in den Einstellungen der Wähler:innenschaft. Zudem werden die progressiven Kräfte vor der Versuchung gewarnt, zu sehr auf Bewahrung zu setzen, und es werden Strategien definiert, die den Vormarsch der radikalen Rechten zu stoppen vermögen.