Dieser Policy Brief analysiert die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung der serbischen Studierendenproteste 2024–2025 und gibt Empfehlungen für eine stärkere und proaktivere Unterstützung durch die EU im Hinblick auf demokratische Reformen.
Ausgelöst durch den tödlichen Einsturz des neu erbauten Bahnhofs in Novi Sad, entwickelten sich die Massenproteste serbischer Studierenden schnell zu einer landesweiten Bewegung, die Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und politische Verantwortung einforderte.
In der Folge nahm die Bewegung auch internationale Dimensionen an, etwa durch eine Fahrradtour nach Straßburg und einen Staffellauf nach Brüssel, um die EU auf die Krise der Demokratie in Serbien aufmerksam zu machen. Da das Regime von Präsident Vučić keine ernsthaften Anzeichen zeigte, auf ihre Forderungen einzugehen, wandelte sich die Bewegung. War sie anfangs vor allem eine breit angelegte zivilgesellschaftliche Initiative, so intensivierte sie in der Folge ihr aktives politisches Engagement, indem sie Neuwahlen forderte und eine künftige Beteiligung am politischen Prozess in Aussicht stellte.
Der Policy Brief schließt mit Empfehlungen an die EU, ihre Haltung zu überdenken und sich aktiver für demokratische Reformen in Serbien einzusetzen.
Die Friends of the Western Balkans
Dieser Policy Brief entstand im Rahmen des Projekts „Friends of the Western Balkans“. Ihm gehören Vertreter:innen politischer Stiftungen, Mitglieder des EU-Parlaments und nationaler Parlamente sowie Repräsentant:innen von Parteien und der Zivilgesellschaft an. Das Netzwerk der Friends of the Western Balkans wurde 2022 dank der Zusammenarbeit der Foundation for European Progressive Studies – FEPS (Europäische Union), der Friedrich-Ebert-Stiftung (Deutschland), des Karl-Renner-Instituts (Österreich), der Kalevi Sorsa Foundation (Finnland), der Fondation Jean-Jaurès (Frankreich), der Foundation Max van der Stoel (Niederlande), Društvo Progresiva (Slowenien) und des Olof Palme International Center (Schweden) gegründet.
Projektleitung
