Welche Reformen braucht es in der ukrainischen Wohnungspolitik?
Publikation in englischer Sprache
Diese Studie untersucht die jüngsten Entwicklungen in der Wohnungspolitik in der Ukraine, wobei sowohl die Entwicklungen vor der Invasion Russlands als auch die Auswirkungen des Krieges berücksichtigt werden. Sie bietet eine umfassende Analyse regionaler Eigenheiten und der wachsenden Kluft zwischen Hauseigentümer:innen und Mieter:innen, die durch den Krieg verstärkt wurde. Zudem werden die Unzulänglichkeiten in der bestehenden Gesetzgebung zum Wohnbau beleuchtet, insbesondere in Bezug auf schnelle und effektive Lösungen für vertriebene Bevölkerungsgruppen.
Die Autorin argumentiert, dass ein grundlegender Wandel in der ukrainischen Wohnungspolitik dringend erforderlich ist. Das derzeitige Modell setzt stark auf privates Wohnungseigentum, das jedoch für viele nicht erschwinglich ist und alternative Wohnformen in den Hintergrund drängt. Die Studie schlägt konkrete politische Maßnahmen vor, darunter die Errichtung einer nationalen Wohnungsagentur, eine Reform der Wohnraumfinanzierung sowie systematische gesetzliche Anpassungen. Diese Maßnahmen sollen langfristig nachhaltige Wohnlösungen schaffen, soziale Ungleichheiten abbauen und wirtschaftlich sowie sozial benachteiligten Gruppen eine Vielfalt an Wohnmöglichkeiten bieten.
Vita Shnaider ist Sozialanthropologin und Wohnbauexpertin bei der ukrainischen NGO New Housing Policy.
“Progressive Ukraine Series”
Diese und fünf weitere Studien sind im Winter 2024/25 als “Progressive Ukraine Series“ erschienen. Es soll aufgezeigt werden, dass Sozialdemokrat:innen der Ukraine helfen können, eine resiliente und gerechtere Gesellschaft aufzubauen. Der nötige Wandel muss das Wohl aller Bürger:innen in den Vordergrund stellen und einen proaktiven Staat fördern, der den Sicherheitsbedürfnissen Rechnung trägt und gleichzeitig sozialen, industriellen und technologischen Fortschritt mit Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit in Einklang bringt.
Die Projektpartner:innen: Karl-Renner-Institut, Foundation for European Progressive Studies (FEPS), Friedrich-Ebert-Stiftung in der Ukraine, Amicus Europae (Polen), Kalevi Sorsa Foundation (Finnland), Foundation Max van der Stoel (Niederlande) und Fondation Jean Jaurès (Frankreich).