Die Themenfelder leistbares und klimafreundliches Wohnen und Bauen sowie innovative Ideen für neue Formen des Zusammenlebens stehen im Fokus gesellschaftspolitischer Auseinandersetzungen. Fragen der gerechten Verteilung von Ressourcen, Belange des Klimaschutzes, Anliegen des guten Miteinander-Lebens und des gemeinwohlorientierten Bauens und Wohnens verbinden sich hier zu einem viel diskutierten Brennpunkt politischer Gestaltung. Zum dritten Mal wird der Bruno-Kreisky-Preis für sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben verliehen.
Die heurige Auszeichnung geht an die Publikation “Cooperative Conditions: A Primer on Architecture, Finance and Regulation in Zurich“. Den Autorinnen Anne Kockelkorn, Susanne Schindler und Rebekka Hirschberg wird der Preis am 1. April 2025 im Architekturzentrum Wien verliehen.
Die Mieten sind in den letzten 25 Jahren um 60 Prozent gestiegen, die Immobilienpreise haben sich im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt. Dennoch wurde in Zürich höchst experimentelle Architektur für neue Formen des Zusammenlebens jenseits gewohnter Vorstellungen von Wohngenossenschaften realisiert. Auf die Fragen, wer einen Haushalt oder einen Familienverband bildet und wie dort gelebt wird, wurden neue Antworten gegeben. Wohnungen für 50 oder mehr Personen, Cluster von Mikroeinheiten, Live-Work-Apartments und neue Formen des Mietens wurden ermöglicht. So ist die schweizerische Metropole eine spannende Fallstudie, die exemplarisch verdeutlicht, wie kooperative Wohnformen und sozial-ökologische Innovationen in einem städtischen Kontext realisiert werden können.
Das Buch eröffnet für den gesamten deutschsprachigen Raum viele nützliche Erkenntnisse und Debatten. Dass der Band in englischer Sprache verfasst ist hilft, diese zentralen Themen international verbreiten und diskutieren zu können.
Das Werk zeichnet sich durch seine präzise Analyse und praxisorientierte Perspektive aus, die den Leser:innen nicht nur ein tiefgehendes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen des kooperativen Wohnens vermittelt, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Die Autorinnen verbinden theoretische Expertise mit einer außergewöhnlichen Sensibilität für die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Dimensionen des Wohnens.
Besonders hervorzuheben ist die Art und Weise, wie die Autorinnen architektonische Qualität mit Aspekten von Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit in Einklang bringen. Sie liefern wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung kooperativer Wohnformen in Städten und tragen damit entscheidend zur aktuellen Debatte um bezahlbaren Wohnraum und ökologische Verantwortung bei.
Eröffnung
Michael Gehbauer
Obmann des Vereins für Wohnbauförderung
Einleitende Worte
Hannes Swoboda
Präsident der S&D-Fraktion im EP ret., Vorsitzender der Jury
Laudatio
Angelika Fitz
Direktorin des Architekturzentrums Wien
Vortrag der Preisträgerinnen
Preisträgerinnen-Gespräch „Besser Wohnen für die Vielen – aber wie?“
Anne Kockelkorn
Stadt- und Architekturhistorikerin
Susanne Schindler
Wohnbauforscherin
Rebekka Hirschberg
Wohnbauforscherin
Sabine Pollak
Architektin
Nikolaus Dimmel
Soziologe
Moderation
Maik Novotny
Journalist und Autor
Durch den Abend führt
Michael Rosecker
Stv.-Direktor des Karl-Renner-Instituts
Projektleitung
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Mag. Dr. Michael Rosecker
Kontakt
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