Das Jahr 1945 war eine Zäsur. Nach fast zwölf Jahren Verfolgung, Illegalität und Widerstand bedeutete es für die österreichische Sozialdemokratie die Chance auf den Wiederaufbau der Partei – zwischen Neuanfang und Kontinuität. Die Jahre nach 1945 waren eine Phase der Transformation: Aus der strikt klassenorientierten und sich als Systemalternative verstehende Arbeiter:innenpartei vor 1934 wurde eine reformorientierte, staatstragende Volkspartei, die breite Bevölkerungsgruppen ansprechen wollte.
Anlässlich des Jubiläums „80 Jahre Zweite Republik“ wurde von den Historikern und Erwachsenenbildungsexperten Peter Autengruber, Wolfgang Greif und Alexander Neunherz das Buch „Ins Rampenlicht. Persönlichkeiten der SPÖ zu Beginn der Zweiten Republik“ herausgegeben. Darin richten unterschiedliche Autor:innen den Fokus auf weniger bekannte, aber nicht weniger beeindruckende sozialdemokratische Akteur:innen dieser Aufbauzeit.
Welche politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schufen Möglichkeiten – und auch Zwänge – für die SPÖ? Welche unterschiedlichen Sichtweisen auf Aufgaben und Ziele, welche innerparteilichen Konflikte gab es? Und wie gelang es, eine ideologisch gefestigte Klassenpartei mit starkem Traditionsbewusstsein in eine reformorientierte, auf Mehrheiten abzielende Volkspartei zu entwickeln?
Antworten auf diese Fragen werden mit den Herausgebern und den Referentinnen diskutiert. Organisatorische Leistungen, politische Herausforderungen, ideologische Auseinandersetzungen und persönliche Schicksale werden an diesem Abend vorgestellt.
Herausgeber des Buches
Peter Autengruber
Historiker, Publizist
Wolfgang Greif
Historiker, ehem. Leiter der Bildungsabteilung in der Gewerkschaft GPA
Alexander Neunherz
Historiker, Sekretär für Bildung und Interessengemeinschaften in der Gewerkschaft GPA
Referent:innen
Lucile Dreidemy
Historikerin, Univ.-Prof.in für Zeitgeschichte, Universität Wien
Gertrude Enderle-Burcel
Historikerin, Leiterin der Österreichischen Gesellschaft für historische Quellenstudien
Moderation
Michael Rosecker
Karl-Renner-Institut
Projektleitung

Mag. Dr. Michael Rosecker
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