Eine europäische Perspektive auf die Abtreibungsfrage
Über den eigenen Körper entscheiden zu können, ist für Frauen keine Selbstverständlichkeit und ein Thema, das wiederkehrend diskutiert wird – egal, in welchem Jahrzehnt Frau lebt. Einen Meilenstein in Österreich im Kampf um selbstbestimmte Modelle zur Geburtenregelung markierte der Beschluss der Fristenregelung 1973: Gegen die Stimmen von ÖVP und FPÖ wurde eine Abtreibung in den ersten 12 Wochen straffrei gestellt. Ein Kompromiss, der zwischen völliger Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs und grundsätzlicher Strafbarkeit gefunden wurde.
Die Auseinandersetzungen zum Thema Abtreibung waren und sind heftig. Das erste große österreichische Strafgesetzbuch aus dem Jahr 1768 sah für Abtreibungen die Todesstrafe vor. Diese Regelung wurde im 19. Jahrhundert in eine Gefängnisstrafe umgewandelt, die bis 1973 verhängt wurde. Im selben Jahr wurde die Grundsatzentscheidung zum Abtreibungsrecht in den USA gefällt, Roe vs. Wade. Knapp 50 Jahre später, 2022, wurde diese Grundsatzentscheidung gekippt und der Zugang zu reproduktiven Rechten in den USA eingeschränkt. Auf europäischer Ebene kämpfen Parlamentarier:innen um ein Grundrecht auf reproduktive Rechte. Ein gutes und aktuelles Fundament für diese Debatte liefert die neue Diskursanalyse der Politikwissenschafterin Marques-Pereira Bérengère, die Ausgangspunkt der Veranstaltungsdiskussion sein wird. Ziel ist es, einen Überblick zu den Akteur:innen der Debatte zu bekommen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Ländern zu benennen und an feministischen Strategien zu arbeiten.
Zielgruppe
Interessierte Öffentlichkeit
Impulse von
Petra Bayr
Abgeordnete zum Nationalrat und Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
Neil Datta
Geschäftsführender Direktor des Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte
Eva-Maria Holzleitner
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
Laeticia Thissen
Policy Analystin, Foundation for European Progressive Studies (FEPS)
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Foundation for European Progressive Studies (FEPS). Auf der Veranstaltung wird deutsch und englisch gesprochen, eine Simultanübersetzung wird angeboten.
Projektleitung

Mag.a Barbara Hofmann
Kontakt
