Über Kulturpolitik. Mit einem Nachwort zum „Netrebko-Komplex“
Der Philosoph und Schriftsteller Franz Schuh erhielt den Bruno-Kreisky-Preis 2021 für sein publizistisches Gesamtwerk. Im Anschluss an die Preisverleihung im Karl-Renner-Institut hatte er die Idee, einen Text über Kulturpolitik zu verfassen, um im Schatten von Covidpandemie und Ukraine-Krieg eine Debatte über derzeitige kulturpolitische Konstellationen anzustoßen.
Das Verhältnis zwischen Politik und Kultur war in Österreich immer ein sehr emotionales. Die Vorstellung „Kulturnation“ zu sein, war nach 1945 identitätsbildend; nur die Neutralität und die „schöne“ Landschaft prägten stärker. Dennoch wurden Auseinandersetzungen über Kunst und Kultur immer heftig und theatralisch geführt und gepflegt. Im Zuge der intensiven Debatte über Thomas Bernhards Theaterstück „Holzfällen“ im Jahr 1985 nannte der Autor Österreich einen „längst zur Provinzschnurre verkommenen Kleinstaat“ und sprach vom typisch österreichischen opportunistischen „Kunstschmalz“, das Politiker:innen hierzulande gerne um die Ohren geschmiert bekommen. Das ist lange her.
Wie steht es heute um Rolle und Funktion von Kunst und Kultur in Österreich? Was soll die Politik tun oder unterlassen? Welches Theater braucht die Republik und was ist der „Netrebko-Komplex“? Diese und andere Fragen werden an diesem Abend diskutiert.
Vortragender
Franz Schuh
Philosoph und Schriftsteller
Diskutant:innen
Gabriele Heinisch-Hosek
Abgeordnete zum Nationalrat, SPÖ-Bereichssprecherin für Kunst und Kultur
Anna Maria Krassnigg
Regisseurin, Schauspielerin, Theaterleiterin
Moderation
Michael Rosecker
Historiker, Karl-Renner-Institut
Kontakt
