Vortrag und Diskussion
Stephan Thome, Schriftsteller und Sinologe
Moderation
Sebastian Schublach, Karl-Renner-Institut
Inhalt
„Man vereinfacht die Dinge tatsächlich nur ein kleines bisschen, wenn man sie so zusammenfasst: Alles hängt an Taiwan“ – das ist einer der Schlüsselsätze des neuen Buchs „Schmales Gewässer, gefährliche Strömung. Über den Konflikt in der Taiwanstraße“ (Suhrkamp, 2024) von Stephan Thome, der die zentrale Bedeutung des Konflikts in der Taiwanstraße auf den Punkt bringt.
Es ist ein Konflikt, der die Welt in Atem hält und das Potenzial hat, in absehbarer Zeit zu eskalieren: Peking betrachtet Taiwan als „abtrünnige Provinz“, die mit dem Mutterland vereinigt werden müsse. Taipeh hingegen will seine faktische Unabhängigkeit und die hart erkämpfte Demokratie bewahren. Nicht nur die Rhetorik der Volksrepublik China wird schärfer, auch die militärischen Kräfteverhältnisse verschieben sich zu ihren Gunsten.
Auch wenn nicht „alles“ an Taiwan hängt: Die wichtige geostrategische Lage, die enorme Bedeutung als Produktionsstandort für Halbleiterchips und die Rolle als möglicher Ausgangspunkt einer Konfrontation zwischen der Volksrepublik China und den USA machen deutlich, wie viel hier auf dem Spiel steht.
Stephan Thome lebt seit vielen Jahren in Taiwan und ist ein Kenner der Region. In seinem Buch spannt er einen historischen Bogen von der Kolonialgeschichte Taiwans bis in die Gegenwart. Wir sprechen mit dem Autor über die Ursprünge des Konflikts, warum dieser auch das ferne Europa betrifft und wie ein offener Krieg verhindert werden kann.
Stephan Thome
Stephan Thome, geboren 1972, ist Schriftsteller, Sinologe und promovierter Philosoph. Sein Roman „Grenzgang“ gewann 2009 den aspekte-Literaturpreis für das beste Debüt des Jahres und stand – wie auch sein zweiter Roman „Fliehkräfte“ – auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. 2021 erschien seine „Gebrauchsanweisung für Taiwan“, 2022 sein Roman „Pflaumenregen“. Thome lebt in Taipeh.
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Mag. Sebastian Schublach
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