Thesen zu Wert, Innovation und missionsgeleiteter Politik
Im Dezember 2021 wurde die Ökonomin Mariana Mazzucato mit dem Kurt-Rothschild-Preis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet. Das Karl-Renner-Institut und der SPÖ Parlamentsklub verleihen diesen Preis an Wirtschafts- und Sozialwissenschafter:innen, die durch ihre exzellente Forschung neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit erarbeiten und dabei gleichzeitig weit über ihre rein akademischen Aufgaben hinausgehen: Sie bereiten ihre Erkenntnisse auch für ein breites Publikum auf und bringen sich in die öffentliche Debatte ein.
Was sind die zentralen Perspektiven und Thesen, die Mazzucatos Denken so bereichernd und ihr Werk so relevant machen? In ihren drei Hauptwerken zeigt Mariana Mazzucato, warum der neoliberale Glaube an die Problemlösungskompetenz und Innovationskraft des unregulierten freien Marktes irreführend ist. Sie stemmt sich dagegen, Erzählungen von staatlicher Inkompetenz, Trägheit und Mittelmäßigkeit zu wiederholen. Diese Erzählungen erzeugen ein tiefes Misstrauen gegenüber staatlicher Intervention und Gestaltung, und sie legitimieren Deregulierung, Privatisierung und Sozialabbau. Mazzucatos Kernaussage: Statt den Staat zu schwächen, muss staatliche Handlungsfähigkeit gestärkt werden.