Körper. Macht. Medizin.
Feministische Perspektiven auf Gesundheit.
Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich und kann ausschließlich online vorgenommen werden. Anmeldeschluss ist am Donnerstag, 8. Jänner 2026. Bitte achten Sie auf die Sicherheitsvorschriften des Parlaments und bringen Sie einen amtlichen Lichtbildausweis mit, um ihn vorzeigen zu können.
Viele Faktoren prägen die Gesundheit eines Menschen – darunter Bildung, soziales Umfeld, materielle Lebensbedingungen und nicht zuletzt das Geschlecht. Frauen leben zwar im Durchschnitt länger als Männer, verbringen jedoch, wie der Gesundheitsbericht 2022 zeigt, weniger Jahre in subjektiv guter Gesundheit. Verantwortung, hohe Arbeitsbelastung und Stress wirken sich dabei besonders negativ aus. Werden Diagnostik
und Behandlung nicht gendersensibel gestaltet, sondern an männlichen Normen ausgerichtet, kann dies für Frauen gravierende, mitunter lebensgefährliche Folgen haben.
Das 12. Barbara-Prammer-Symposium widmet sich der Frauengesundheit aus europäischer Perspektive. In vier Nachmittagsworkshops beleuchten Expertinnen zentrale Themenfelder: die körperliche Selbstbestimmung von Frauen und aktuelle medizinische Entwicklungen, die Situation in den Gesundheitsberufen – von der Pflege bis zur Ärzt:innenschaft –, die gesundheitlichen Folgen von Partner- und sexualisierter Gewalt sowie den Umgang mit Frauen mit und ohne Behinderung.
Programm
09:00 Uhr Einlass
10:00 Uhr Begrüßung
Doris Bures
Dritte Präsidentin des Nationalrates, Präsidentin des Karl-Renner-Instituts
10:20 Uhr Grußworte
Andreas Babler
Vizekanzler und SPÖ-Bundesparteivorsitzender
10:30 Uhr Eröffnungstalk
Eva-Maria Holzleitner
Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung und SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
Korinna Schumann
Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Sabine Schatz
Abgeordnete zum Nationalrat, SPÖ-Frauensprecherin
László Andor
Generalsekretär der Foundation for European Progressive Studies
11:00 Uhr Keynote
Bettina Pfleiderer
Professorin an der Universität Münster, Leiterin der EU-Delegation bei der W20, eh. Präsidentin des Weltärztinnenbundes
11:30 Uhr Keynote
„Unser Körper ihr System. Medizin als patriarchales Machtinstrument“
Mirijam Hall
Gynäkologin, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung
Ende des medienöffentlichen Teils
12:00 Uhr Mittagsbuffet
13:00 Uhr Workshops
15:00 Uhr Kaffeepause
15:15 Uhr Resumee und Präsentation im Plenum
Sabine Schatz
Abgeordnete zum Nationalrat, SPÖ-Frauensprecherin
15:30 Uhr Feministische Perspektiven auf Gesundheit.
Ulrike Königsberger-Ludwig
Staatssekretärin für Gesundheit im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
16:00 Uhr Ende des 12. Barbara-Prammer-Symposiums
Tagesmoderation: Sonja Kato, www.sonja-kato.at
Workshop-Programm
Workshop 1
Gesundheit und (Nicht-)Behinderung (Achtung: nur online)
Referent:innen:
Julia Moser und Heidemarie Egger, Verein Frauen mit Behinderung (FmB)
Verena Nussbaum, Abgeordnete zum Nationalrat, Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung
Moderation:
Ruth Manninger, SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin
Workshop 2
Situation und Herausforderung der Gesundheitsberufe
Referent:innen:
Sabine Gabath, Vorsitzende Betriebsrätin des ZBR und des Angestelltenbetriebsrat LKH Salzburg, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin
Bernadette Kerschler, Mitglied des Bundesrats, Bereichssprecherin für Frauen
Moderation:
Monika Juch, SPÖ-Klubsekretärin
Workshop 3
Selbstbestimmungsrecht der Frauen am Prüfstand
Referent:innen:
Miriam Hufgard-Leitner, Oberärztin an der Meduni Wien, Primaria im Sanatorium HERA, Systemische Psychotherapeutin
Selma Yildirim, Abgeordnete zum Nationalrat, Bereichssprecherin für Justiz
Moderation:
Barbara Hofmann, Karl-Renner-Institut
FEPS-led Workshop 4: European Perspective on women´s health (english)
Referent:innen (unter anderen):
Ulrike Königsberger-Ludwig, Staatssekretärin für Gesundheit im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Bettina Pfleiderer, Professorin an der Universität Münster, Leiterin der EU-Delegation bei der W20, eh. Präsidentin des Weltärztinnenbundes
Moderation:
Sonja Kato
Zur Person
Als erste Frau wurde die gebürtige Oberösterreicherin und Soziologin Barbara Prammer 2006 zur österreichischen Nationalratspräsidentin gewählt. Es entsprach ihrem Naturell, sich pflichtbewusst mit ganzer Kraft und Ernsthaftigkeit ihrer Arbeit zu widmen und die Erdung nicht zu verlieren. Ihre Arbeit als Politikerin war geprägt von ihren Wurzeln und frühen Lebenserfahrungen. Sie wuchs in Ottnang am Hausruck auf und lernte schon früh, was es heißt, als engagierte, umtriebige Frau am Land groß zu werden; sei es die „gläserne Decke“ in der Gemeindearbeit oder als Alleinerzieherin.
Über die Gewerkschaft kam sie in die Jugendorganisationen und kämpfte für freie Seezugänge im Salzkammergut. Das schwere historische Erbe des Austrofaschismus im Salzkammergut erlebte sie hautnah mit. Die unüberwindbaren Grenzen zwischen Bauern und Bäuerinnen und den Arbeiter:innen verschwanden nie ganz. Was all diese Erfahrung verbindet: Aufzuklären, Ungerechtigkeiten zu bekämpfen und den Weg zu einer gerechten Gesellschaft zu bereiten waren ihre Herzensanliegen. Barbara Prammer war der Meinung, dass Ungerechtigkeiten nur in einer ebenbürtigen Partner:innenschaft zu überwinden sind.
Zum Symposium
Diese Anliegen werden in Form eines jährlichen, hochkarätig besetzten Symposiums weitergetragen. Als feministischer Jahresauftakt und zum Gedenken an Barbara Prammer veranstalten das Karl-Renner-Institut, die SPÖ Bundesfrauen, der SPÖ-Parlamentsklub und die Foundation for European Progressive Studies rund um den Geburtstag der ehemaligen Nationalratspräsidentin und Frauenvorsitzenden ein jährliches „Barbara-Prammer-Symposium“.
Bisherige Themenschwerpunkte
2015: Demokratie und Gleichstellung
2016: Frauen.Flucht.Solidarität.
2017: Frauen.Arbeit.Zukunft.
2018: Mehr Beteiligung, mehr Bewegung, mehr Feminismus! Jetzt erst recht!
2019: Europa der Frauen. Europa den Frauen.
2020: Internationale Frauenrechte – Peking +25
2021: Geschlechtergerechte Krisenpolitik. Für einen feministischen Aufbruch in der Pandemie.
2022: Leben frei von Gewalt. Die Istanbul Konvention und ihre Perspektiven.
2023: Was wir einander schulden. Europäische Perspektiven für eine geschlechtergerechte Wohlfahrtspolitik.
2024: Demokratie braucht Feminismus
2025: Geld. Macht. Gleichstellung. Was uns Gender Budgeting bringt.
Alle bisherigen Symposien sind auf dem RI-Youtube-Kanal nachzuschauen.
In Kooperation mit den SPÖ Bundesfrauen, dem SPÖ-Parlamentsklub und der Foundation for European Progressive Studies (FEPS).
Projektleitung
Mag.a Barbara Hofmann
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