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Die demokratische Republik 1918 bis 1934

27.09.2023 | 18:30 Uhr
Buchpräsentation

Ihre Feinde und ihr Scheitern im Österreich der Zwischenkriegszeit 

Mit der Ausschaltung des Parlaments begann im März 1933 die Zerstörung der Ersten Republik. Die so beginnende Umwandlung Österreichs in einen autoritären Staat mit faschistischem Zuschnitt kam keineswegs plötzlich oder verlief schleichend. Schrittweise, stets unter dem Anschein der Legalität, schaltete die Regierung Dollfuß zwischen März 1933 und Februar 1934 mittels Notverordnungen und unter permanentem Verfassungsbruch die Einrichtungen der Demokratie aus. Die Grundlagen der demokratischen Republik, Parlamentarismus, Sozialstaat, Grund- und Freiheitsrechte, die Verfassung wurden Zug um Zug zerstört, und schließlich auch das Rote Wien ausgehebelt. Antidemokratische Netzwerke, eskalierende Wehrverbände, schwere wirtschaftliche Verwerfungen und schwache Institutionen erleichterten die Beseitigung der Demokratie im Österreich der Zwischenkriegszeit.

Im Zuge dieser Veranstaltung wird der Tagungsband „Antisemitische und rechte Netzwerke in der Zwischenkriegszeit. Zur Bedeutung informeller Machtstrukturen für die Radikalisierung in der Ersten Republik“, herausgegeben von Linda Erker und Michael Rosecker, präsentiert. 2021 veranstaltete das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und das Karl-Renner-Institut eine Tagung zu diesem Thema. Die Rolle informeller Strukturen in der österreichischen Zwischenkriegszeit und ihre Bedeutung für die zeithistorische Forschung wurden vorgestellt und herausgearbeitet. Verdeckte Machtstrukturen prägten Österreich in der Ersten Republik. Vereine und Klubs waren Foren außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung und gerade dadurch Umschlagplätze für rechte Ideen. Männer der politischen Elite schufen sich somit für die Durchsetzung eigener Interessen und den Austausch antidemokratischer und antisemitischer Inhalte weitreichende Netzwerke. Diese dienten der Zusammenarbeit von Christlichsozialen, Deutschnationalen und Nationalsozialisten.

In diesem Buch werden viele neue Einblicke in die politische Radikalisierung Österreichs gewährt. Welche zentrale Rolle der Antisemitismus als weltanschauliche Klammer dabei spielte, wird eindrucksvoll vor Augen geführt.

Referent:innen

Lucile Dreidemy
Historikerin und Germanistin, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

Klaus Taschwer
Soziologe und Wissenschaftsredakteur bei Der Standard 

Bernhard Hachleitner
Historiker und Kurator

Zum Buch 

Linda Erker
Historikerin, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

Moderation

Michael Rosecker
Historiker, Karl-Renner-Institut

=> Veranstaltungsrückschau mit Video
 

Projektleitung

Michael Rosecker

Mag. Dr. Michael Rosecker

Stv. Direktor, Bereichsleitung Politische Aus- und Weiterbildung und Grundlagenarbeit

Kontakt

Anna Cseri

Anna Cseri, BA BA MA

Bereich Politische Aus- und Weiterbildung, Assistenz